Mittwoch, 3. Oktober 2012

Simone van der Vlugt: Klassentreffen

Klappentext:

Als Sabine die Einladung zum Klassentreffen erhält, wird ihr Leben zum Albtraum. Plötzlich stürmen Erinnerungen auf sie ein an eine Zeit vor neun Jahren, die sie längst überwunden zu haben glaubte. Sabine ist vierzehn Jahre alt, als sie zum ersten Mal tief verletzt wird. Ihre beste Freundin Isabel beachtet sie nicht mehr, schlimmer noch, zusammen mit ihren Klassenkameraden quält sie Sabine, die sich immer mehr in die Einsamkeit zurückzieht. Eines Tages verschwindet Isabel – spurlos. Jede Suche endet vergeblich, auch ihre Leiche wird nie gefunden. Aber ist Isabel tatsächlich ermordet worden, wie alle in Den Helder glauben? Was ist damals geschehen? Und warum scheint Sabine die Erinnerung an genau jenen Tag verdrängt zu haben?

Zum Inhalt:

Sabine ist 23 Jahre alt, wohnt in Amsterdam und ist als Sekretärin tätig. Als sie die Einladung zu einem Klassentreffen ihrer alten Schule in Den Helder erhält, werden schmerzhafte Erinnerungen wieder wach.
In der Grundschule war sie eng mit Isabel befreundet und hat dieser oft beigestanden – sei es, als Isabels Fahrrad auf einem Volksfest gestohlen worden war oder indem Sabine sich um Isabel kümmerte, wenn sie einen epileptischen Anfall erlitt. Doch irgendwann endete die Freundschaft, denn Isabel wurde zu einer sehr beliebten Schülerin, die eine Clique von anderen beliebten Schülern um sich scharte. Dort passte Sabine nicht mehr hinein und wurde fortan von Isabel und den anderen gemieden. Irgendwann wechselte die Stimmung jedoch von Ignoranz zur offenen Feindseligkeit und zu Quälereien, die erst ein Ende fanden, als Isabel eines Tages spurlos verschwand.

Sabine hat eine große Gedächtnislücke, welche die Zeit unmittelbar nach Isabels Verschwinden betrifft. Doch – ausgelöst durch die Einladung zum Klassentreffen und die Begegnung mit Olaf, der vor Jahren mit Sabines Bruder befreundet war und auf die selbe Schule ging wie Sabine und Isabel - kommen auch immer mehr verdrängte Erinnerungen hoch.

Schließlich stellt Sabine eigene Nachforschungen in Den Helder an und verfolgt verschiedene Spuren. In Verdacht geraten nicht zuletzt Menschen, die Sabine sehr viel bedeuten. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit und verschiedene Auslöser führen schließlich dazu, dass das letzte fehlende Erinnerungsstück freigelegt wird und somit enthüllt wird, was am Tag von Isabels Verschwinden tatsächlich geschehen ist.

Meine Meinung:

In “Klassentreffen” geht es vorwiegend um Mobbing – in der Schule sowie auch am Arbeitsplatz. Es beschreibt exemplarisch, was es mit den Opfern (Sabine) macht und wie sie damit umgehen und die Situationen verarbeiten. Die Büroszenen sowie auch die Beschreibung der Schikanen, denen Sabine in der Schule ausgesetzt war haben eine tiefe Beklemmung in mir ausgelöst.

Die Suche nach der Wahrheit über das Verschwinden Isabels wird sehr spannend beschrieben. Man hat durch Sabines Nachforschungen gleich mehrere Verdächtige im Blick. Auch das schrittweise Freilegen der verdrängten Erinnerungen war sehr interessant und spannend. Man fiebert förmlich mit, wann sie endlich die entscheidende Erinnerung zulässt und man damit erfährt, was damals wirklich geschah. Die Auflösung schließlich fand ich sehr schlüssig, aber auch schockierend. Ein echt tolles Buch!

 
(5/5)

 

2 Kommentare:

  1. Habe ich auch schon gelesen. Hat mir gut gefallen! Stimmt, die Auflösung war echt schockierend ...

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  2. Und auch die Konsequenz aus der Auflösung finde ich!

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