Samstag, 19. Januar 2013

Bernhard Schlink: Der Vorleser

Klappentext:

Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er… und sie wird seine erste Leidenschaft. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder – als Angeklagte im Gerichtssaal. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit.

Zum Inhalt:

Deutschland in den 1950er Jahren. Der 15jährige Michael lernt durch einen Zufall die mehr als 20 Jahre ältere Hanna kennen. Die beiden beginnen eine Affäre miteinander und es wird zu einer Art Routine, dass er ihr bei jedem Treffen vorliest. Auch wenn Michael im Inneren weiß, dass diese Beziehung keine richtige Zukunft hat und wenn Hanna sich oft merkwürdig verhält, so ist er doch tief getroffen, als sie plötzlich verschwindet.

Nach einigen Jahren, Michael ist inzwischen Student der Rechtswissenschaft, sieht er Hanna wieder. Sie muss sich als Angeklagte in einem Prozess verantworten. Es stellt sich heraus, dass Hanna in das NS-System verstrickt war und als Aufseherin in einem KZ tätig gewesen ist. Im Laufe des Prozesses wird Michael bewusst, dass Hanna ein Geheimnis hütet, das sie daran hindert, die volle Wahrheit zu sagen. Schließlich wird Hanna verurteilt und Michael kann mit seiner Beziehung zu dieser Frau nicht richtig umgehen und abschließen. So nimmt er zaghaft wieder Kontakt zu ihr auf. Er schickt ihr regelmäßig Tonbänder, auf denen er die alte Routine wieder aufnimmt und ihr ganze Bücher vorliest…

Meine Meinung:

Ich muss dazu sagen, dass ich in diesem Fall zuerst den Film gesehen hatte, bevor ich das Buch gelesen habe. Beide Verarbeitungsformen des Stoffes finde ich gut. Ich muss allerdings sagen, dass ich beim Lesen eine andere Hanna im Kopf hatte als Kate Winslet in dem Film.
Mich hat die Auseinandersetzung des Protagonisten mit Hannas Schuld und damit, ob er selbst Schuld auf sich geladen hat, weil er sie geliebt hat extrem gefesselt. Auch Hannas Geheimnis und die Auswirkungen davon auf ihr ganzes Leben sind sehr glaubhaft geschildert.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es uneingeschränkt. Ist ja schon fast ein moderner Klassiker. Smiley


(5/5)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen